Wie sieht die Situation der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Moria aus? Ein Blick auf die Situation.
Seit ihrem Ausbruch gegen Ende des Jahres 2019 genießt die Corona-Pandemie gefühlt die ganze Aufmerksamkeit der deutschen Medienlandschaft. Zwischen all den Berichten über steigende Inzidenzwerte und häuslichen Gewalttaten, der prekären Lage der Wirtschaft und über überbelastete Gesundheitseinrichtungen, gehen vereinzelte Berichte aus Moria komplett unter. Die Lage im größten europäischen Flüchtlingslager ist schon seit mehreren Jahren sehr ernst. Doch insbesondere in jüngster Vergangenheit hat sich die menschenunwürdige Situation, der mehr als 10.000 Flüchtlinge leben, drastisch verschlechtert.
Ein verheerender Großbrand
Das Lager in Moria hat schon mehrmals gebrannt und immer wieder Defizite in jeglichen Bereichen offenbart. Doch Anfang September kam es im griechischen Flüchtlingslager zu einem besonders folgenschweren Großbrand. Auch wenn es glücklicherweise keine Todesopfer gab, hat der Großbrand ein absolutes Chaos verursacht. Das Nötigste für die medizinische Versorgung, sowie Essensausgabestellen sind den Flammen zu Opfer gefallen und auch Container der griechischen Asylagentur sind niedergebrannt, sodass alle dort vorhandenen Asylanträge vernichtet wurden.
Brand verursacht weiteres Elend
Angesichts der Tatsache, dass Moria besonders brandgefährdet ist und es keine ernstzunehmenden Vorkehrungen zum Schutz der Flüchtlinge gab, stellt sich eine ganz simple Frage. Warum wurden trotz der alarmierenden Geschehnisse keine Maßnahmen ergriffen, um einem erneuten Brand im Keim zu ersticken?
Perfekte Bedingungen für das Virus
Nicht zuletzt wäre da noch das Corona-Virus, welches keinen halt vor der Insel Lesbos macht. Lange Zeit hat die griechische Regierung keinen Lockdown angeordnet, doch nun ist auch in Griechenland, das öffentliche Leben weitestgehend runtergefahren worden.
Moria ist eine Hölle auf der Erde
Man muss kein Medizinstudium absolviert haben, um sich vor diesem Hintergrund, die Lage in Moria vorstellen zu können. Das Lager wurde ursprünglich für ca. 3.000 Personen geplant, doch es sind zeitweise über 20.000 Flüchtlinge dort untergekommen (Anfang September ca.13.000).
Die Infrastruktur ist schlecht und in puncto Hygiene geht es auch nicht mehr viel schlechter. Der Wohltätigkeitsverband „Ärzte ohne Grenzen“ bezeichnet die vorherrschenden Hygienezustände als miserabel.
Der harte Winter ist da!
Der aus der Kultserie „Game of Thrones“ stammende Zitat wurde unendliche Male für Memes benutzt, um Menschen zum Lachen zu bringen. Im Kontext der aktuellen Situation um die Flüchtlinge in Griechenland gibt es allerdings überhaupt nichts zu Lachen. Es ist die bittere Realität, dass sich die Situation weiter verschlechtern wird und die Lebensbedingungen noch härter werden.