Die Zahl der weltweit Flüchtenden steigt jedes Jahr. Während 2021 fast 90 Millionen Menschen auf der Flucht waren, sind es 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine bereits mehr als 100 Millionen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Davon sind ein Großteil der Menschen Binnenvertriebene, also Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes flüchten mussten und dringend benötigten Schutz suchen.
Die häufigsten Ursachen für Flucht sind Gewalt und Konflikte. Auch Menschen, die durch Regime (z. B. Oppositionelle, Regimegegner:innen etc.) oder aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung verfolgt werden, sind häufig gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Ebenso hat die Klimakrise zur Folge, dass die Heimat von immer mehr Menschen unbewohnbar wird und diese gezwungen sind, an einem anderen Ort Schutz zu suchen. Überschwemmungen und Dürren, Erdbeben, Stürme, Brände und Hitzeextreme zählen zu den Gründen für die klimabedingte Flucht.
Eine Flucht ist kräftezehrend, gefährlich und sehr teuer. Viele Menschen verkaufen ihr gesamtes Hab und Gut und sind auf die finanzielle Unterstützung von Freunden oder Familie, die sie aufgrund der hohen Kosten häufig zurücklassen müssen, angewiesen. Sie sind in der Regel mittellos, nachdem sie an ihrem Zielort angekommen sind. Auf ihrer Flucht sind Menschen – besonders Frauen und Kinder – extrem verwundbar und werden häufig Opfer von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt. An ihrem Ziel angekommen, sind Geflüchtete durch die Strapazen der Flucht und durch die Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Heimatland oftmals traumatisiert. Sie müssen sich jedoch direkt einem langatmigen und komplexen bürokratischen Prozess unterziehen.
